Rookie Fabian Vettel im Audi Sport TT Cup mit der Fahrzeug-Nummer 55

Spannendes Rennwochenende in Nürnberg: Die jungen Rennfahrer zeigen im Audi Sport TT Cup ihr Können hinter dem Steuer. Mit dabei: Fabian Vettel, Bruder des Formel 1 Weltmeisters Sebastian Vettel.

Dunkelgraue Wolken türmen sich an diesem Samstag über dem Norisring in Nürnberg-Fischbach. Kräftige Windböen toben durchs Fahrerlager, der erste Schauer lässt nicht lange auf sich warten. Dem regen Treiben tut das keinen Abbruch: Die Fans strömen in Scharen Richtung Strecke, über das weitreichende Zeppelinfeld, wo die Teams ihre Motorhomes aufgebaut haben.

Am Dutzendteich steht die Team- und Media-Hospitality von Audi Sport. Dort finden sich an diesem Vormittag auch die Fahrer, Coaches und Ingenieure des Audi Sport TT Cup ein. Für sie steht nach Hockenheim und Nürburgring der dritte von sieben Läufen an.

Regeländerungen zu Saisionbeginn

Einiges hat sich seit Saisonbeginn geändert: Das Feld ist enger zusammengerückt – sowohl im sportlichen als auch im persönlichen Sinn. Die Piloten sind schneller und erfahrener geworden. Wie stark die Lernkurve tatsächlich ist und wie es den Fahrern seit Saisonbeginn ergangen ist, klärt ein neuerlicher Besuch an der Strecke.

Fabian Vettel mit seinem Rennfahrer-Couch auf der Vorbegehung der Strecke

Fabian Vettel mit seinem Rennfahrer-Couch Andreas Gummerer auf der Vorbegehung der Strecke.

Fabian Vettel, schon beim Vortest im April durch Tempo und Konstanz aufgefallen, geht den Rennsamstag ganz langsam an. Auf dem Skateboard rollt er durchs Paddock, überbrückt so die langen Wege zwischen Strecke und Hospitality.

Nach guten Ergebnissen im morgendlichen Training und Qualifying studiert er gemeinsam mit seinem Coach die Daten am Laptop. Den Norisring hat er schnell liebgewonnen: „Geile Strecke, das wird ein heißes Rennen mit den Mauern links und rechts“, sagt Vettel.

Packende Zweikämpfe: Vettel als siebter im Ziel

Nach einem Happen zu essen und einem kurzen Briefing machen sich die Piloten auf zu Rennen eins. Vettel steigt in seinen blauen TT cup mit der Nummer 55, steuert ihn behutsam durchs Paddock zur Strecke. Von Platz sieben startet er ins erste Rennen, liefert sich einige packende Zweikämpfe und kommt letztlich wieder als siebter ins Ziel.

Fabian Vettel im blauen Audi TT Cup mit der Nummer 55

Fabian Vettel im blauen Audi TT Cup mit der Nummer 55. In der Tabelle steht er nach dem Rennen am Norisring auf Platz acht.

Nach diesem Wochenende wird Vettel auf Rang acht in der Tabelle stehen. Die Pace ist da, aber bisher kamen nicht immer die entsprechenden Ergebnisse dabei heraus. „Die Lernkurve geht klar nach oben. In den Rennen hat bisher das nötige Glück gefehlt. Da muss ich konstanter fahren und versuchen, mich aus manchen Sachen rauszuhalten“, bilanziert Vettel.

Rennkalnder Audi TT Cup

Das nächste Rennen für die Rookies steht im August in Zandvoort an.

Das erste von zwei Rennen am Nürburgring Ende Mai etwa war für ihn nach einem unglücklichen Unfall zu Ende. „Aber das ist Motorsport, so etwas muss man hinter sich lassen“, sagt der Heppenheimer. Es helfe, dass die Stimmung unter den Fahrern sehr positiv sei. „Wir sind nett und kollegial zueinander. Natürlich gibt es mal Vorfälle auf der Strecke, aber die lassen wir schnell hinter uns“, lobt Vettel.

Hart, aber ehrlich: „Im Auto kennst du keine Freunde.“
Fabienne Wohlwend

Namensvetterin Fabienne Wohlwend, eine von drei Frauen im Feld, kann das nur bestätigen: „Wir haben alle ein gutes Verhältnis und auch privat schon ein bisschen Kontakt“, sagt sie. Eine Einschränkung gebe es aber: „Im Auto kennst du keine Freunde. Da bist du voll auf dich konzentriert.“ Für Wohlwend, die in der Meisterschaft auf Platz zwölf liegt, lief die Saison bisher nicht ganz wie erhofft.

„Der Auftakt war sicher schwierig – gerade die Umstellung vom Formel-Auto zum Fronttriebler. Mit Hockenheim war ich ganz zufrieden, am Nürburgring ist es unglücklich gelaufen.“ Woran es fehlt? An Übung, ist sich die Liechtensteinerin sicher: „Ich bräuchte viel mehr Trainingszeit, aber die ist nun mal begrenzt. Mit jedem Mal im Auto fühle ich mich wohler, also versuche ich, die Sessions bestmöglich zu nutzen.“

Steile Lernkurve: Audi Sport TT Cup-Chef zufrieden

Der Ehrgeiz der Fahrer kommt auch bei den Coaches gut an. Audi-Renningenieur und Audi Sport TT Cup-Chef Philipp Mondelaers zeigte sich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. „Das Feld ist unheimlich eng beisammen, wir sehen eine große Abwechslung auf dem Podium. Gleichzeitig halten sich Gelb- und Rotphasen stark in Grenzen. Auch das ist gut, denn wir wollen den Fans zwar echtes Racing zeigen, den Piloten aber auch beibringen, dass sie sich die Strecke teilen müssen.“

Audi Sport TT Cup-Chef Philipp Mondelaers analysiert die Leistungen seiner Rookies. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er zufrieden.

Die Lernkurve sei nach drei von sieben Rennwochenenden in jedem Fall sichtbar, sagt Projektleiter Mondelaers. „Das gilt sowohl auf als auch neben der Strecke. Wir gehen mit den Fahrern auch hart ins Gericht, wenn uns etwas nicht gefällt. Pünktlichkeit ist zum Beispiel so ein Thema. Aber das nehmen die Fahrer auch an.“

Saisionfinale im Audi Sport TT-Cup: Heimspiel für Vettel

Auch wenn der Audi Sport TT Cup mit Tabellenführer Philip Ellis einen klaren Favoriten zu haben scheint, rechnet Mondelaers damit, dass es noch richtig spannend wird. „Philip bringt aus dem letzten Jahr sehr viel Erfahrung mit. Aber den Vorsprung braucht er langsam auf. Gleichzeitig tobt sich Mikel Azcona jetzt richtig aus. Auch der ist schnell und erfahren.“

Zieleinfahrt beim Audi Sport TT Cup am Norisring

Nach der Etappe in Zandvoort geht es zum Saisonfinale im Oktober auf den Hockenheimring – für Vettel ein Heimspiel.

Noch liegt Ellis mit 114 Punkten ein ganzes Stück vor dem Spanier (81 Punkte). Aber schon beim nächsten Lauf in Zandvoort Mitte August könnte sich das ändern. Das Saisonfinale findet Mitte Oktober wieder am Hockenheimring – Vettels Hausstrecke – statt. Für Mondelaers ein besonders guter Gradmesser: „Dadurch dass wir am Anfang und am Ende in Hockenheim fahren, werden wir sehr gut sehen können, wie sich die Fahrer über die Saison entwickelt haben.“

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Quelle: Audi Blog

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