Entwicklungsmöglichkeiten, Weiterbildung und Jobsicherheit sind für sie entscheidend: Die jüngsten im Unternehmen, die Generation Z, ist für Audi ein wichtiger Teil der Belegschaft. Grund genung, um in einer großangelegten Studie mehr über die neue Arbeitnehmergeneration herauszufinden.

Herr Sigi, nachdem Audi bereits vor einigen Jahren eine Studie zur Generation Y herausgebracht hat, untersuchen Sie nun die Generation Z. Warum interessieren Sie diese beiden Generationen so sehr?

Ganz einfach, beide Generationen sind mittlerweile Bestandteil unserer Belegschaft. Denn nicht nur die zwischen 1980 und 1994 geborene Generation Y steht bereits im Arbeitsleben, sondern auch die Generation Z kommt zunehmend auf den Arbeitsmarkt.

Auszubildende bei Audi an einem Motoren-Modellstück.

Mobiles Arbeiten, Job Rotation und Auslandsaufenthalte: Audi bietet seinen Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten, den Arbeitsalltag flexibel zu gestalten und auch den Blick über den Tellerrand zu wagen.

Es ist wichtig für uns zu verstehen, welche beruflichen Wünsche und Ziele diese jüngste Arbeitnehmergeneration hat. Wir möchten schließlich optimal darauf eingehen, um die besten Köpfe für uns zu gewinnen.

Lagen zur Generation Z bisher keine generellen Erkenntnisse vor?

Insgesamt gab es zwar viele Mutmaßungen, aber nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen insbesondere im Hinblick auf das Arbeitsleben. Unsere Studienergebnisse bringen für Audi Licht ins Dunkel und liefern uns vielfältige Anregungen.

Wie stark sind die Unterschiede zwischen Generation Y und Z?

Tatsächlich unterscheidet sich die Generation Z bei Audi weit weniger von der Generation Y als angenommen. Gerade die Erwartungen und Vorstellungen der jungen Menschen an ihr Arbeitsleben sind sehr ähnlich. Für uns als Arbeitgeber ist dieses Ergebnis erfreulich. Zeigt es uns doch, dass wir mit der Weiterentwicklung unserer Arbeitswelt bei Audi bereits auf dem richtigen Weg sind.

 Was hat Sie denn am meisten überrascht?

Wir haben zum Beispiel vermutet, dass sich die ganz jungen Arbeitnehmer nicht mehr lebenslang an einen einzigen Arbeitgeber binden wollen. Aber da lagen wir falsch.

Grafik zur Darstellung der beruflichen Vorstellungen von Generation Y und Z im Vergleich.

Beide Generationen zeigen sich ihrem Arbeitgeber gegenüber loyal, die Generation Z scheint sogar noch etwas loyaler zu sein.

Fast die Hälfte der Befragten aus der Generation Z würde gerne ihr ganzes Arbeitsleben bei einem Arbeitgeber verbringen, unabhängig von ihrer Aufgabe. Überraschenderweise ist diese Generation damit sogar noch loyaler als ihre älteren Kollegen in der Generation Y.

Sie haben für die Audi-Studie fast 5.000 junge Menschen der Generation Z (ab 1995) und der Generation Y (1980 bis 1994) befragt: bereits fest im Berufsalltag stehende Audi-Mitarbeiter, Auszubildende und interne wie externe Studenten. Worauf legt die Generation Z bei der Arbeitgeberwahl am meisten Wert?

Am allerwichtigsten sind ihnen die allgemeinen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bei einem Arbeitgeber. Außerdem legt die Generation Z großen Wert auf Weiterbildungsmöglichkeiten und Jobsicherheit.

Sieht es bei der Generation Y anders aus?

Durchaus, die Generation Y gewichtet die Kriterien anders: Für sie steht die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an erster Stelle, gefolgt von leistungsgerechtem Entgelt und einer interessanten Arbeitsaufgabe.

Grafik: Was macht die Arbeitgeberattraktivität aus.

Zwar wählen die beiden Generationen größtenteils dieselben Faktoren der Arbeitgeberattraktivität aus, aber in unterschiedlicher Gewichtung.

Woher kommen Ihrer Meinung nach die Unterschiede?

Wir gehen davon aus, dass das Alter, aber auch die Berufserfahrung hier eine größere Rolle spielt. Die Generation Z steht ja noch ganz am Anfang ihrer Karriere, während die Generation Y sich schon mit dem Thema Familiengründung auseinandersetzt. Das müssen wir bei der Interpretation der Ergebnisse im Kopf behalten. Bei den beruflichen Wünschen sieht es ganz anders aus, da ähneln sich die Generationen sehr stark.

Welche gemeinsamen Wünsche haben die Generationen denn?

Beruf und Privatleben sollte sich je nach Lebenssituation flexibel aneinander anpassen lassen. Flexibilität ist den Generationen auch hinsichtlich ihrer Karriereziele wichtig: 40 Prozent wollen ihre berufliche Entwicklung von ihrer jeweiligen Lebenssituation abhängig machen.

Auch international zu arbeiten, ist für die Mehrheit durchaus denkbar. Eine klassische Führungskarriere wünscht sich dagegen jeweils nur rund ein Drittel.

Heißt das, in den jungen Generationen kommen weniger potenzielle Manager nach?

Das kann man so nicht pauschalisieren. Viele der Befragten wünschen sich in Karrierefragen einfach Flexibilität. Deshalb bieten wir bereits seit einigen Jahren neben klassischen Führungskarrieren auch Audi-Fachlaufbahnen an. So können sich Top-Fachleute auch ohne Führungsverantwortung ins Management entwickeln.

Grafik: Der Wunsch nach einer Führungslaufbahn junger Arbeitnehmer.

Je nach Fachrichtung unterscheidet sich der Wunsch nach einer Führungslaufbahn.

Übrigens konnte wir auch innerhalb der Fachrichtungen Unterschiede feststellen. Im direkten Vergleich streben Ingenieurwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler am häufigsten eine klassische Führungslaufbahn an, während Informatiker das eher weniger attraktiv finden.

Wie begegnet Audi ganz konkret den Bedürfnissen der jungen Generationen?

Unsere Mitarbeiter können zum Beispiel mobil arbeiten, wenn es mit ihrer Arbeitsaufgabe vereinbar ist. Auch Einsätze in einem internationalen Umfeld gehören zur Tagesordnung, schon unseren Azubis ermöglichen wir Auslandsaufenthalte an europäischen Standorten des Volkswagen-Konzerns.

Audi Personalvorstand Thomas Sigi. Die Ergebnisse der aktuellsten Studie fließen auch in die Personalstrategie von Audi mit ein.

In unseren Trainee-Programmen erhalten Nachwuchskräfte einen breiten Einblick in die wichtigen Schnittstellenbereiche des Unternehmens. Wir bieten die gerade erwähnten Fachlaufbahnen ins Management an. Über Job Rotation haben unsere Mitarbeiter zudem Gelegenheit, andere Fachbereiche und Arbeitsweisen kennenzulernen.

Auszubildende bei Audi haben eine vollständige Übernahmegarantie. Der Weg ins Unternehmen ist für sie damit eine perfekte Option, um den Übergang in die Arbeitswelt zu verwirklichen.

Und auch beim Thema Jobsicherheit kann Audi punkten: Wir haben eine Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2020 sowie eine Übernahmegarantie für Auszubildende. Grundsätzlich behalten wir mit unseren Maßnahmen natürlich die Bedürfnisse all unserer Mitarbeiter im Blick. Denn oberstes Ziel bleibt für uns, ein attraktiver Arbeitgeber für sämtliche Generationen zu sein.

Wie wird sich das Unternehmen künftig verändern?

Auf vielfältige Weise, denn wir nutzen die Ergebnisse der Studie auch für die Entwicklung unserer neuen Audi-Personalstrategie. Das reicht vom Personalmarketing über Aus- und Weiterbildung bis hin zum internationalen Personalmanagement. Die Ergebnisse haben uns aber auch bestätigt: Wir befinden uns mit vielen Themen auf dem richtigen Kurs.

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Quelle: Audi Blog

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