Audi Q8 sport concept Interieur Design

Bis auf den Schaltknauf und das Lenkrad finden sich kaum noch analoge Bedieninstrumente im Cockpit.

Öffnet man die Tür des Showcar Q8 sport concept, schaut man in die Zukunft – in die digitale Zukunft des Audi Interieurs. Sie ist schwarz, schlank und glatt. Die Schalttafel − mit ihrer sogenannten Black Panel Architektur − scheint zu schweben. Auf dieser schwarzen Oberfläche gibt es keine Schalter oder separierte Display- und Bedienflächen, alles geht in einander über und fließt − von der Fahrer- zur Beifahrertür.

Das Auto als mobiles Endgerät

„Das Showcar ist Pate für unsere neue Interieur-Philosophie“, sagt Mattijs van Tuijl, Koordinator Interieur Design bei Audi . Diese Philosophie basiert auf einer völlig neuen Art der Bedienung. „Das Auto wird immer mehr zum Mobile Device, also zum mobilen Endgerät“, erklärt Mattijs van Tuijl. „Deshalb wollten wir die Bedienbarkeit, die man vom Handy oder Tablet kennt, in das Auto integrieren.“

Touch-Interface heißt das Zauberwort. Will der Fahrer die Sitzheizung einstellen, die Klimatisierung verändern oder die Lautstarke des Radios regeln, drückt und dreht er nicht mehr, sondern toucht und wischt. Auch der klassische Drehschalter für die Scheinwerferfunktionen, ganz links auf der Schalttafel, ist verschwunden. Parklicht, Tagfahrlicht oder Fernlicht wird alles mit dem Zeigefinger auf dem Touchscreen ein- oder ausgestellt.

Audi Q8 Concept Interieur Design

Digital und vernetzt wird das Auto der Zukunft zum mobilen Endgerät auf vier Rädern.

Und selbst der quattro-Schriftzug oberhalb des Handschuhfachs strahlt nur noch als virtuelle Anzeige auf dem schwarzen Display. Im Interieur des Q8 sport concept sind sieben Displays verbaut. Zwei in der Schalttafel, eins im virtuellen Cockpit hinterm Lenkrad, eines in der Mittelkonsole. Zwischen den Rücksitzen ragt ein Touchscreen aus der Armlehne, unterm Dach kann der Fahrer per Touch die Innenbeleuchtung regulieren und dann gibt es noch das weiterentwickelte Head-up-Display das Navigationsinformationen in die Frontscheibe projiziert.

Flexibilität ist die Stärke der Displays

„Die Bildschirme verschmelzen zu einer digitalen Landschaft, die sich nahtlos in das harmonische Raumgefühl des Interieurs einfügt“, sagt Sonja Forstreuter. Als Graphical User Interface (GUI) Designerin gestaltet sie die digitale Benutzeroberfläche.

Audi Q8 Concept Interieur Design

Sonja Forstreuter kümmert sich als Graphical User Interface-Designerin darum, dass die digitale Benutzeroberfläche des Showcars möglichst intuitiv zu bedienen ist.

Solange das Auto ausgeschaltet ist, sieht man diese Landschaft nicht. Die Displays sind unsichtbar in die schwarze, glatte Oberfläche eingebettet. Startet die Elektronik, erscheinen die Anzeigen auf den Bildschirmen. „Digital können wir die Inhalte flexibler gestalten“, erklärt die GUI-Designerin. So schaltet sich im Mittelkonsolen-Display ein zweites Bedienelement für die Klimaanlage erst ein, wenn auch ein Beifahrer einsteigt.

Reale und virtuelle Welt verschmelzen im Interieur

Der Fahrer kann die digitale Landschaft in seinem Audi auch selbst  gestalten und das Multi Media Interface (MMI) konfigurieren. Es lasst sich unter anderem mit dem Smartphone synchronisieren. Das heißt, Apps wie beispielsweise der Musik-Streaming-Dienst Spotify, die man auf dem Handy installiert hat, können ins MMI integriert werden. Oder auch andere Inhalte wie zum Beispiel der Kalender. Dann fragt der Audi künftig seinen Fahrer, ob er ihn zum nächsten Termin fahren soll.

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Dabei sind die Navigations-Anzeigen, die das neue Head-up-Display auf die Windschutzscheibe projiziert, nun deutlich realistischer. Sie scheinen nicht mehr über der Motorhaube zu schweben, sondern fügen sich dreidimensional in die reale Umgebung ein. Beispielsweise platzieren sich die Navigationspfeile direkt auf die Straße genauso wie die Anzeige des Fahrerassistenzsystems bei der Abstandsmessung. Im Interieur verschmelzen die virtuelle und die reale Welt.

Oberstes Gebot: einfache und intuitive Bedienbarkeit

Hochkomplexe Technik, doch auch beim neuen Bedienkonzept gilt nach wie vor als oberstes Gebot: „Alles muss einfach und intuitiv bedienbar sein“, sagt Forstreuter. Der Touchscreen in der Mittelkonsole ist beispielsweise so angeordnet, dass der Fahrer es mit seinem ausgestrecktem Zeigefinger bedienen kann, während seine Hand auf dem Schalthebel liegt.

Audi Q8 Concept

Die Mittelkonsole des Q8 sport concept als großes Touchscreen-Displays:  Auch auf den Rücksitzen kann man Funktionen wie die Steuerung der Klimaanlage per Touchscreen bedienen.

Wenn das Auto steht, erscheint auf diesem Display eine Tastatur, mit der der Fahrer E-Mails eintippen kann. Während der Fahrt kann er darüber hinaus per Schreibschrift nicht nur – wie bisher – einzelne Buchstaben, sondern ganze Wörter eingeben.

Nicht alles im Cockpit ist rein digital

Apropos Schalthebel – ja, ihn gibt es noch, auch in der neuen digitalen Audi Welt. „Einige haptische Elemente haben wir bewusst erhalten“, sagt Interieur-Koordinator van Tuijl.

„Der Kunde möchte nach wie vor etwas zum Greifen haben.“ Alles, was der Fahrer zum Fahren braucht, ist noch analog, also physisch vorhanden: Lenkrad, Schaltknauf, aber auch Parkbremse, Warnblinker sowie die Schalter am Lenkrad und auch der Start-Stopp-Knopf, der sich nun ebenfalls direkt am Steuer befindet.

Audi Q8 Concept Interieur Design

Wie sieht das Audi Interieur der Zukunft aus? Das Audi Q8 sport concept gab auf dem Genfer Autosalon einen ersten Ausblick darauf.

Doch diese Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen nur die Regel: „Wir passen das neue Audi Interieur auf den digitalen Lifestyle des Kunden an“, fasst van Tuijl den neuen Ansatz zusammen. Die Architektur des Innenraums richtet sich dabei nach dem weiterentwickelten Bedienkonzept. Getreu dem alten Designlehrsatz, wonach die Form der Funktion folgt. So ist beispielsweise die Schalttafel näher an den Fahrer herangerückt, damit er die Touchscreens leichter erreichen kann.

Modelle behalten eigenen Charakter

Sein neues Bedienkonzept realisiert Audi in allen künftigen Oberklasse-Modellen. Wobei jedes Modell auch im Innenraum seinen eigenen Charakter behält. Den Charakter des Q8 sport concept beschreibt van Tuijl als prägnant, selbstbewusst und sehr sportlich. „Das Cockpit betont die Breite des Showcars, das sehr satt und kräftig da steht.“

Dabei spiegelt sich die Formensprache des Exterieurs im Innenraum wieder. Es ist wohl kein Zufall, dass die dreidimensional geformte Schalttafel acht Ecken aufweist. Genauso viele wie der neu gestaltete Single Frame Grill.

Noch ist dies der Innenraum eines Showcar, also Zukunft. Doch bald kommt das neue Bedienkonzept in Serie − allerdings in etwas anderer, wohl eleganterer Form. Mitte des Jahres präsentiert Audi den neuen A8. Dann wird die Zukunft des Interieurs zur Gegenwart.

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Verbrauchsangaben Audi A8: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 11,2 – 5,7; CO2-Emission kombiniert in g/km: 259 – 146; Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. // www.audi.de/DAT-Hinweis

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Quelle: Audi Blog

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