Sie haben Ihre tolle Form aus den vergangenen Monaten ins Jahr 2018 mitgenommen. Welche Rolle spielt das Selbstvertrauen auf dem Weg nach oben?

Julia Görges: Wenn man viele Partien spielt und gewinnt, dann wird man automatisch auch stärker im Wettkampf und in gewissen Situationen noch abgeklärter. Ich werde nicht mehr so schnell hektisch und nervös. Es ist schön, wenn man mit einem erfolgreichen Saisonstart 2018 nach Stuttgart kommt.

Was unterscheidet beim Porsche Tennis Grand Prix die Jule aus dem Siegerjahr 2011 von der Jule 2018?

Spielerisch ist das gar kein Vergleich. Das Tennis hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. 2011 war ich noch jung und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Da kam einiges zusammen. Ich habe damals zwar ein sehr gutes Turnier gespielt, aber ich war nicht so konstant und strukturiert im Kopf, dass ich die Situation richtig einschätzen konnte. Die Jule von 2018 ist eine erfahrenere, eine reifere Spielerin, die weiß, wie sie mit vielen Situationen umzugehen hat und ihren Weg geht.

Ihr Verhältnis zu Porsche hat sich auch geändert. Sie sind jetzt nationale Markenbotschafterin.

Die Rolle bedeutet mir sehr viel. Ich kann mich mit der Marke absolut identifizieren, sie ist eine der besten und angesehensten in der Welt. Noch dazu fahre ich sehr gerne Auto.


Sie hat einen gewonnen: Julia Görges liebt den Elfer



Bekommt für Sie das Wort „Heimspiel“ in Bezug auf Stuttgart dadurch noch mal eine andere Bedeutung?

Ja, schon. Es ist eine Ehre, dass ich diese Marke gerade in Stuttgart repräsentieren darf. Es ist immer etwas Besonderes, in Deutschland zu spielen, speziell natürlich in Stuttgart. Wenn ich dahin komme, fühlt sich das an wie die Rückkehr ins Wohnzimmer. Wir haben dort schon so oft mit dem Fed-Cup-Team gespielt. Ich habe einmal ein Gänsehaut-Match gegen die Tschechin Petra Kvitova ganz knapp im dritten Satz mit 8:10 verloren. Es ist mir trotz der Niederlage in positiver Erinnerung geblieben, weil die Stimmung so einzigartig war. Es herrscht eine spezielle Atmosphäre in der Porsche-Arena. Die Zuschauer sind sehr sportbegeistert, und es ist einfach klasse, wenn ich den deutschen Fans etwas zurückgeben kann. Man sieht auch immer viele Plakate auf den Tribünen – das nimmt man durchaus wahr.

Haben Sie einen Lieblings-Porsche?

In erster Linie natürlich der Elfer, den ich 2011 bei meinem Turniersieg in Stuttgart gewonnen habe. Dieses Auto ist mit tollen Erinnerungen verbunden. Wenn ich es fahre, ist das immer etwas ganz Besonderes. Dieser Porsche erinnert mich daran, was ich damals erreicht habe. Da ich viel unterwegs bin, komme ich leider nicht so oft dazu, ihn zu bewegen, ich hebe ihn mir für die schöneren Fahrten auf. Wenn man auf Reisen geht und viel Gepäck zu verstauen hat, eignet sich allerdings der Macan besser.

Was assoziieren Sie mit Autofahren?

Ich bin überzeugt, dass ich eigentlich eine ganz gute Autofahrerin bin. Aber meine Fahrprüfung habe ich erst im zweiten Versuch geschafft. Mein erster Auftritt war nicht sehr lange, vielleicht fünf Minuten. Dann hieß es: „Dankeschön, Sie können wieder aussteigen, Frau Görges.“ Bis dahin habe ich noch nichts von meinen Fahrkünsten zeigen können.


Volles Risiko, hohes Tempo: Julia Görges in Bestform



Wie kam es dazu?

Die ganze Sache begann merkwürdig. Ich musste die Motorhaube aufmachen und dem Prüfer Teile wie den Ölfilter zeigen. Da war ich schon genervt, denn jeder andere fährt einfach los und bekommt seinen Schein, wenn alles klappt.

Wie ging es dann weiter?

Wir waren gleich am Anfang in einer 30er-Zone unterwegs. Kurioserweise liegt diese direkt an meiner ehemaligen Schule. Die dortige Ampel war rot, und weil die Straße ein Gefälle hat, musste ich kurz darauf mit Handbremse anfahren. Ich habe das Auto abgewürgt, bin ein wenig gerollt und konnte die Ampel nicht mehr sehen. Im Moment des Anfahrens ist sie auf Rot gesprungen. Das war’s dann erst einmal. Im Nachhinein ist es witzig. Heute kann ich drüber lachen. Aber damals …

Fahren Sie, wie Sie spielen – also mit hohem Tempo?

Ich fahre gerne schnell, wenn ich die Chance dazu habe und nicht viel los ist auf der Straße. Wenn ich aber merke, es ist voll und ich müsste drängeln, um zügig zu fahren, dann strengt mich das eher an. In Ihrem Job sind Sie viel mit dem Flugzeug unterwegs.

Haben Sie in der Luft immer ein gutes Gefühl?

Also Ängste habe ich nicht. Ich schlafe sehr gerne und gut im Flieger. Sobald es in die Luft geht, bin ich schon weg.



Info

Text erstmalig erschienen im Porsche Tennis Magazin 2018.




Verbrauchsangaben

911 Carrera 4 GTS Cabriolet: Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,7 – 8,7 l/100 km; CO2-Emission 220 – 196 g/km



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Quelle: Porsche Newsroom

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