Das Porsche GT Team ist auf dem 3,601 Kilometer langen Kurs in den Dünen von Monterey mit zwei 911 RSR in der am härtesten umkämpften Klasse GTLM am Start. Der von Porsche Motorsport neu entwickelte Rennwagen feierte am 22. Juli in Lime Rock seinen ersten Sieg. Auch bei diesem vorletzten Saisonrennen setzen Porsche-Kundenteams den 911 GT3 R in der Klasse GTD ein.

Das Rennen

Der Laguna Seca Raceway liegt bei Monterey, einer Küstenstadt am Highway 1 zwischen San Francisco und Los Angeles. Sein Markenzeichen ist die einzigartige Corkscrew-Kurve. Sie windet sich wie ein Korkenzieher vom höchsten Punkt der Strecke steil nach unten und wird gerne mit der Mutkurve Eau Rouge in Spa verglichen. Weltruhm erlangte die Stadt durch das legendäre Monterey Pop Festival, bei dem 1967 unter anderem Jimi Hendrix, The Who, Janis Joplin und Jefferson Airplane auftraten. Es gilt als musikalischer Auftakt der Hippie-Bewegung.

Die Porsche-Fahrer

Die Lime-Rock-Sieger Patrick Pilet (Frankreich) und Dirk Werner (Würzburg) wechseln sich auch in Laguna Seca im Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 911 ab. Die Fahrer des zweiten 911 RSR mit der Startnummer 912 sind Laurens Vanthoor (Belgien) und Gianmaria Bruni (Italien). Zwei weitere Werksfahrer treten für Porsche-Kundenteams mit dem 911 GT3 R an, dem Siegerauto des Vorjahres: Jörg Bergmeister (Langenfeld) für Park Place Motorsports und Patrick Long (USA) für Alegra Motorsports. Ebenfalls mit dem 911 GT3 R sind die Kundenteams CORE autosport und WeatherTech Racing am Start.

Die Porsche-­Fahrzeuge

911 RSR, IMSA WeatherTech Sportscar Championship, Elkhart Lake, USA, 2017, Porsche AG

Der 911 RSR

Der Porsche 911 RSR ist eine komplette Neuentwicklung auf Basis des Hochleistungssportwagens 911 GT3 RS: Fahrwerk, Karosseriestruktur, Aerodynamikkonzept, Motor und Getriebe wurden bei Porsche Motorsport in Weissach für diese Saison von Grund auf neu konstruiert. Der vor die Hinterachse gerückte Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Der 911 GT3 R mit dem hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung wurde von Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Der über 368 kW (500 PS) starke Kundensportrenner holte in dieser Saison Klassensiege in Daytona und Lime Rock.

Die Zeiten

Das Rennen auf dem Laguna Seca Raceway startet am Sonntag, 24. September, um 14.05 Uhr Ortszeit (23.05 Uhr MESZ) und dauert 2:40 Stunden. Außerhalb der USA wird es auf www.imsa.com live übertragen. Im Pay-TV ist das Rennen live bei Motorsport.TV zu sehen.

Stimmen vor dem Rennen

Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Das Rennen in Laguna Seca ist traditionell einer der Höhepunkte der Saison. Wir wollen auf dieser sehr speziellen Strecke an die starke Performance und die Erfolge unseres neuen 911 RSR in Lime Rock sowie auf der Road America anknüpfen. Außerdem kann das ganze Team mit einem weiteren Topergebnis zusätzliches Selbstvertrauen für das Petit Le Mans schöpfen, das Saisonfinale auf der Road Atlanta. Dort wollen wir auch mit unserem neuen 911 RSR den North American Endurance Cup gewinnen, die prestigeträchtige Langstreckenzuverlässigkeitswertung der IMSA SportsCar Championship.“

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „In Laguna Seca sind wir seither immer im Mai gefahren. Jetzt im September werden die Temperaturen etwas niedriger sein. Darauf werden wir uns einstellen. Laguna Seca ist eine der Strecken, auf denen schon der kleinste Fehler viel Zeit kosten kann. Das Highlight ist natürlich Corkscrew. So eine Kurve findet man sonst nirgends auf der Welt. Unsere Fahrer freuen sich auf diese Herausforderung.“

Sebastian Golz, Projektleiter GT Kundenmotorsport: „Auf dieser Strecke folgt eine Kurve auf die andere. Die Fahrer müssen stets hellwach sein. Wir sind sehr gespannt, wie unsere Kundenteams mit dem 911 GT3 R die Stärken des Heckmotorkonzeptes beim Anbremsen der Kurven und den Traktionsvorteil beim Herausbeschleunigen ausspielen werden. Dass Laguna Seca dem 911 GT3 R liegt, hat er 2016 mit seinem ersten Sieg in der IMSA SportsCar Championship bewiesen.“

Patrick Pilet (911 RSR #911): „Laguna Seca ist eine der schönsten Rennstrecken in den USA. Wir haben mit Porsche dort schon viele gute Resultate geholt, aber noch keinen Sieg. Das wollen wir mit dem neuen 911 RSR nachholen. Doch das wird ein hartes Stück Arbeit. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, ständig geht es auf und ab. Neben einem guten Kompromiss bei der Fahrzeugabstimmung sind die Reifen der Schlüssel zum Erfolg.“

Dirk Werner (911 RSR #911): „Laguna Seca ist die weite Reise in den Westen der USA wert. Es ist eine tolle Strecke mit einer großen Geschichte und liegt dazu auch noch in einer sehr reizvollen Gegend. Es macht sehr viel Spaß, dort zu fahren. Sie sollte gut zu unserem 911 RSR passen. Ich hoffe, dass wir den vielen Porsche-Fans in Kalifornien das volle Potenzial unseres Autos zeigen können.“

Laurens Vanthoor (911 RSR #912): „Ich bin in Laguna Seca noch kein Rennen gefahren. Die Strecke kenne ich nur von den Computerspielen, die ich als Jugendlicher gespielt habe. Jetzt freue ich mich auf meinen Start mit dem 911 RSR. Das wird sicherlich eine sehr interessante Erfahrung werden.“

Gianmaria Bruni (911 RSR #912): „Laguna Seca ist eines der Rennen, auf das ich mich ganz besonders freue. Ich mag Kalifornien und die Atmosphäre rund um diese einzigartige Strecke. Die Rennen dort sind meistens sehr spannend. Auch diesmal erwarte ich wieder einen harten Kampf um den Sieg. Ich hoffe, dass wir mit dem 911 RSR ein Wörtchen mitreden können.“

Patrick Long (911 GT3 R #28): „Laguna Seca hat etwas Magisches. Ich lebe in Kalifornien, für mich ist das eines meiner Heimrennen. Die Strecke in den Dünen ist fantastisch, hat aber auch ihre Tücken. Da der Wind immer wieder Sand auf die Piste weht, kann sie sich von Runde zu Runde verändern. Das macht sie schwierig, gleichzeitig aber auch reizvoll.“

Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): „Wenn sich Rennfahrer über Laguna Seca unterhalten, geht es immer sofort um die berühmte Corkscrew. Eine Mutkurve wie die Eau Rouge in Spa. Du kommst im fünften Gang mit Tempo 210 an und siehst plötzlich nur noch Himmel. Dann lenkst du blind ein, ohne zu wissen, was dahinter kommt. Diese Kurve perfekt zu treffen, ist in jeder Runde eine neue Herausforderung.“

Die Balance of Performance (BoP)

Die „Balance of Performance“ wird in der Klasse GTLM der IMSA SportsCar Championship angewendet. Sie wurde von der IMSA mit dem Ziel eingeführt, die verschiedenen Fahrzeugkonzepte in dieser traditionell besonders hart umkämpften Klasse auf dasselbe Performanceniveau zu bringen und dadurch für ausgeglichene und faire Rennen zu sorgen. Es sollte keinen grundsätzlichen Unterschied machen, ob ein Fahrzeug von einem Turbo- oder Saugmotor angetrieben wird, ob der Motor auf der Vorderachse verbaut ist oder vor der Hinterachse. Auch die aerodynamische Grundform der Fahrzeuge sollte keine rennentscheidende Rolle spielen.

Nachdem die IMSA zuvor schon eine erste Einstufung vorgenommen hat, werden zur Anpassung der „Balance of Performance“ bei den Rennen über die Telemetrie die Performancedaten der Fahrzeuge erfasst – nicht nur Rundenzeiten, sondern beispielsweise auch Beschleunigungsprofile und Motoreinstellungen. Diese Daten werden analysiert und fließen in die „Balance of Performance“ ein. Das am häufigsten eingesetzte Mittel zur Anpassung des Performanceniveaus ist die Zu- bzw. Ausladung von Gewicht sowie die Erhöhung bzw. Beschränkung der Motorleistung mittels Restriktor oder Boost. Entscheidend für den Erfolg auf der Rennstrecke soll nach dem Willen der Reglementverantwortlichen nicht mehr das individuelle Potenzial eines Fahrzeugs sein, sondern Faktoren wie etwa die Leistung der Fahrer, die Rennstrategie, ein perfektes Setup oder die Arbeit des Teams bei den Boxenstopps.

Das ist die IMSA SportsCar Championship

Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der neue Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.

Verbrauchsangaben

911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,7 l/100 km; CO2-Emission kombiniert: 296 g/km

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Quelle: Porsche Newsroom

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