Die Geschichte des Lichts

Früher dienten gasbetriebene Karbidlaternen als Beleuchtung am Auto, heute ist das Licht am Auto mehr als nur zweckmäßig. Licht ist wesentliches Designelement, elementares Sicherheits-Feature und Kommunikationsmittel.

Licht ist Luxus. Wir empfinden es nicht so, denn es ist ja so selbstverständlich für uns. Wir tippen auf einen Schalter an der Wand oder wir sagen zur digitalen Sprachassistentin Alexa: „Computer: Licht!“ Und dann geht eben das Licht an.

Dabei ist es gerade mal rund 140 Jahre her, seit die Weltausstellung 1878 in Paris erstmalig mit elektrisch betriebenen Kohlebogenlampen beleuchtet wurde.

Anfänge des elektrischen Lichts starten Ende des 19. Jahrhunderts

Die für Privatmenschen erschwinglichen Glühlampen erfand Thomas Alva Edison erst ein Jahr später, und bis diese den Einzug in alle Wohnungen gefunden hatten, dauerte es noch mehr als 30 Jahre: Im Jahr 1910 waren gerade 10 Prozent aller deutschen Haushalte mit Strom versorgt.

Die Geschichte des Lichts

1910 gab es nur in 10 Prozent der deutschen Haushalte elektrisches Licht.

Und damals beäugten viele diese so erhellende Erfindung misstrauisch: Man mutmaßte, dass elektrisches Licht gesundheitsschädlich sei. Weil es viel zu hell und grell war, im Gegensatz zum heimeligen warmen – und gewohnten – Kerzenlicht.

Werbende erkannten Licht als Kommunikationskanal

Heute gibt es fast unzählige Arten von verschiedenen elektrischen Lichtquellen. Wir wissen, welches Licht sich wie auf unser Gemüt auswirkt, und wir können es dimmen, richten, färben, blinken und blitzen lassen.

Schon immer gab es Menschen, die mit Licht gestaltet haben: Bühnenbeleuchter, Architekten, Innendesigner, Fotografen, Filmer. Und: Leuchtreklamehersteller!

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Dass Licht zur Kommunikation eingesetzt werden kann, erkannten zuerst die Werbenden. 1896 wurde in Berlin die erste Leuchtreklame in Deutschland aufgestellt: für Malton-Wein, auf dem Spittelmarkt.

Die erste elektrisch gesteuerte Ampelanlage in Deutschland wurde 1925 in Hamburg an der Mönckebergstraße, Ecke Glockengießerwall installiert.

1913 lösen Generator betriebene Lichter Laternen bei Autos ab

Natürlich hatten auch Autos schon Licht: 1913 löste das Generator betriebene Bosch-Licht die gasbetriebenen Karbidlaternen ab. Sie sorgten nicht nur für Erhellung des Wegs vor einem, sondern signalisierten auch anderen Verkehrsteilnehmern: Vorsicht, hier komme ich. Und das hat sich in den letzten 100 Jahren nicht verändert.

Der Audi Imperator mit  Generator betriebenen Scheinwerfern.

Was sich verändert hat, ist die Qualität und die Flexibilität des Lichts. Beleuchtete das Bosch-Licht vor hundert Jahren gerade mal ein paar Meter des Wegs, strahlen heutige Schweinwerfer dank Matrix- und Lasertechnologien bis zu 600 Meter weit. Und das ganz gezielt: Entgegenkommende Fahrzeuge werden automatisch erkannt, die Scheinwerfer werden passend abgeblendet.

Licht am Auto kommuniziert mit der Umgebung

Möglich machen das zum Beispiel bei den Laser Spots von Audi hundertausende winzige Spiegel, die ähnlich den Einzelaugen (Ommatidien) im Facettenauge einer Libelle angeordnet sind. Der Unterschied zum Libellenauge: Jeder dieser Mikrospiegel ist einzeln ansteuerbar. Wenn Sensoren ein entgegenkommendes Fahrzeug erfassen, fließt das Licht der Matrix Laser buchstäblich um dieses Fahrzeug herum. Der Fahrer wird nicht geblendet, die Fahrbahn wird trotzdem in jedem Moment weiterhin optimal ausgeleuchtet.

Die Mikrospiegel sind einzeln ansteuerbar und ermöglichen das Ausblenden einzelner Bereiche.

Audi geht noch einen Schritt weiter: Im Lichtassistenzzentrum in Ingolstadt wird Licht heute mehr denn je als Kommunikations- und Informationsmedium verstanden. Mit Fußgängern kommunizierende Fahrzeuge sind dort schon keine Vision mehr, sondern längst Realität. Dank der hochauflösenden Lichter können Informationen wie mit einem Video-Beamer auf die Straße projiziert werden, etwa die höfliche und gut beleuchtete Aufforderung an den Fußgänger die Straße zu überqueren.

Künftig: Lichtdesign passt sich Fahrer an

Noch verrückter wird es, wenn man sich die Möglichkeiten der neuen OLED-Beschichtungen ansieht. Das ist einfach ausgedrückt ein elektrischer Lack aus einem organischen Material, der hauchdünn aufgetragen wird und Flächen durch elektrische Spannung leuchten lässt.

Ich stelle mir vor, wie eines Tages unser Familienauto bei jedem Familienmitglied ein anderes Lichtdesign annimmt: Die Söhne lieben es sportlich, der Vater wählt für den Geschäftstermin eine klassische und straighte Variante, und ich – ja, ich würde meiner Kreativität freien Lauf lassen und meine Einhorn-Auto-Phantasien jedes Mal neu ausleben.

Keine Angst, bis es so weit kommt, geht noch etwas Entwicklungszeit vorüber, und die Gesetzgeber haben natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden, bevor wir alle mit unseren fahrenden Lichtkugeln durch die Stadt rollen. Aber bis dahin fahren unsere Autos ja auch vielleicht schon ganz von selbst, und wir können dabei aus den Fenstern schauen und uns an der rollenden Street Galerie der illuminierten Mobile erfreuen, während wir wohlbehalten an unser Ziel chauffiert werden.

Audi e-tron Sportback concept

Die Skizze zeigt das Lichtdesign des Audi e-tron Sportback concept. Grob kann das Lichtdesign des Auges in drei Komponenten eingeteilt werden: Die Projektionsflächen unterhalb der Motorhaube – sie dient als Tagfahrlicht. Die Digitale LED-Matrix darunter – sie zeigt beim Showcar die e-tron-Signatur. Und die Projektionsmodule darunter, die Schriften auf die Straße bringen können.

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Quelle: Audi Blog

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