Bielefeld (ots) – Nein, es war keinesfalls ein schlechtes Jahr für die deutschen Autobauer. Ob Audi, BMW, Porsche oder VW – sie alle haben sich mit Rekordabsätzen aus 2013 verabschiedet. Und selbst Opel sieht Licht am Horizont. Während die Rüsselsheimer aber überwiegend von besseren Verkäufen in Europa profitierten, dürfen sich alle anderen über die rasante Nachfrage in China und den USA freuen. Es sind hauptsächlich die beiden Märkte, die der heimischen Autoindustrie nun schon seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum bescheren. Anders sieht es in Europa aus. Hier kränkeln weiterhin vor allem die südlichen Länder. Und wenn in Spanien, Portugal, Italien und mit einigen Abstrichen auch in Frankreich wenig bis nichts läuft, dann sind in erster Linie die Autobauer gekniffen, die just hier ihr Käuferpotential haben. Dazu zählen Citroen, Peugeot, Renault und Fiat. Deren Verkaufszahlen dümpeln seit geraumer Zeit auf niedrigem Niveau dahin. Erste Zeichen des Aufschwungs in den genannten Ländern aber sind zu erkennen. Und eine positive Tendenz in der Wirtschaft hat fast immer Auswirkungen auf den Konsum. Vor allem, wenn es um größere Anschaffungen geht. Und beim Auto hat sich da in den vergangenen Jahren ein immenser Investitionsstau aufgebaut. Viele Fahrzeuge auf den Straßen im Süden Europas sind ältere Schätzchen, die bei Aussicht ihres Inhabers auf einen sicheren Arbeitsplatz in Kürze ersetzt werden dürften. Doch der Aufschwung, sollte er sich denn wie erhofft einstellen, spielt auch den profitablen Marken in die Karten. Während die von den Absatzeinbrüchen gebeutelten Unternehmen in Zeiten der Not den Rotstift angesetzt und damit Entwicklungen verschoben haben, konnten die Absatzprofiteure in neue Technologien investieren, weitere Märkte erschließen oder auf dem alten Boden gewinnen. Hier sind auch die global aufgestellten Koreaner Hyundai und Kia zu nennen, die den Franzosen und Japanern in Europa mehr und mehr den Rang ablaufen und inzwischen selbstbewusst auch auf die Kunden deutscher Hersteller schielen. Marktbeobachter gehen inzwischen davon aus, dass es über kurz oder lang vielleicht noch sechs oder sieben Autokonzerne geben wird. Nur mit Übernahmen oder Fusionen sei das Überleben einzelner Marken zu sichern. Ein Beispiel dafür ist der VW-Konzern, der aufgrund seiner Baukastenproduktion und vielen Gleichteilen auf gleichbleibend hoher Qualität mit einer Vielzahl von Marken so ziemlich alle Wünsche erfüllen kann. Wer mit wem, wann und mit welchem Ausgang zusammengeht, das sind die spannenden Fragen – sie werden in diesen Tagen auf der Messe in Detroit keinesfalls beantwortet werden. Am Ende des Jahrzehnts aber könnte die Autowelt schon ein wenig anders aussehen. Und das nicht nur darauf bezogen, dass Elektroautos aufgrund besserer Batterietechnologien eine größere Reichweite haben.

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